Von der Bregenzerwaldbahn zum Wälderbähnle
„Fahr mr no a kläle, fahr mr no a kläle, mit dom Wälder Isobähnle“ – Dieses Zitat aus dem Wälderbähnlelied kennt im Bregenzerwald und rundum jedes Kind. Es geht um die stundenlange Fahrt mit der legendären Bregenzerwaldbahn von Bregenz nach Bezau. Auf dem Weg durch das enge Tal der Bregenzerach ist der liebevoll „Wälderbähnle“ genannten Bahn so manches Missgeschick passiert. Das einstige Spottlied ist heute Kult, und die Museumsbahn erfreut sich großer Beliebtheit.
Meisterleistung des Eisenbahnbaus
Lange Zeit wurde der Warentransport im Bregenzerwald über Saumpfade und später mit Fuhrwerken abgewickelt. Ende des 19. Jahrhunderts machten sich weitsichtige Persönlichkeiten für eine Eisenbahn als Lebensnerv für die Talschaft stark. Man erwartete sich Impulse für Industrie, Gewerbe und Fremdenverkehr. Auch der verlustreiche Holztransport auf der Bregenzerach sollte ein Ende haben.
Am 7. September 1900 erfolgte der Spatenstich am Riedentunnel. Tausend Arbeiter aus dem Trentino, aus Slowenien, Kroatien und Ungarn waren am Bau der Bregenzerwaldbahn beteiligt. Die Bauzeit war von der Zerstörung der Bauten durch Hochwasser im Achtal und vom Konkurs der Baufirma überschattet. Trotzdem konnte die Meisterleistung des Eisenbahnbaus 1902 in Betrieb gehen.
Ursprünglich hatten die Initiatoren eine Verlängerung bis nach Schoppernau geplant, die aber durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs nicht zustande kam. Im Gegenteil: Bereits 1936 wurde erstmals über die Einstellung der unrentablen Bahn diskutiert.
Auch die weitere Geschichte der Bregenzerwaldbahn war eine sehr aufregende. Die wildromantische Strecke entlang der Bregenzerach musste immer wieder wegen Steinschlag und Muren gesperrt werden. Am 14. Juli 1980 löste sich bei Kennelbach ein riesiger Felsen und verlegte das Gleis mit mehreren 1.000 m³ Gestein. Das war der Anfang vom schrittweisen Ende der Bregenzerwaldbahn bis 1983. Am 26. September 1987 ging die Museumsbahn „Wälderbähnle“ zwischen Bezau und Schwarzenberg in Betrieb.
Eröffnung:
15. September 1902
Länge: 35,4 km
Spur: 760 mm
1985 Vereinsgründung
Landeshauptmann Keßler ermächtigt zur definitiven Einstellung der Bahn. Der Verein Bregenzerwaldbahn-Museumsbahn wird gegründet. weiterlesen
1988 Erste Dampflokomotive
Mit der „Nicki S.“, ehemalige ÖBB 798.101, nimmt der Verein die erste Dampflokomotive in Betrieb. weiter lesen
1999 Einsturz Sporeneggbrücke
Am 22. Mai 1999 wird die Sporeneggbrücke nach wochenlangen Regenfällen durch das Hochwasser zerstört. weiter lesen
2005 Jahrhunderthochwasser
Das zweite Jahrhunderthochwasser nach 1999 führt zur Zerstörung der Bahnanlagen. Der Betrieb muss unterbrochen werden. weiter lesen
2015 Diesellokomotive 2095.013
Am 24. Mai 2015 absolviert die neu restaurierte Lok beim Bahnhofsfest die erste offizielle Fahrt als Geschenk zum 30. Geburtstag des Museumsvereins. weiterlesen