Neues Leben an
der alten Trasse
Von der Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz am Bodensee führte die historische Trasse durch das Vorortegebiet nach Kennelbach. Dort gelangte die Bahn in das landschaftlich beeindruckende enge Tal der Bregenzerach. Ab Egg fuhr die Bahn durch die Ebene des Mittelwaldes und erreichte nach 35 km den Endbahnhof Bezau.
Außer der Eisenbahn gab es entlang des Flusses keine Verkehrsverbindung. Die Dörfer auf den Anhöhen entlang der Strecke waren mehrere Kilometer von den Stationen entfernt. Teilweise waren die Bahnhöfe und Haltestellen nur über Wanderpfade zu erreichen.
Dieser Teil der Strecke war nicht nur wildromantisch, sondern auch immer wieder Naturgewalten ausgesetzt, wie am Pfingstsonntag des Jahres 1908. Der Mittagszug fuhr zwischen der Weißachbrücke und Langenegg-Krumbach auf die Erdmasse eines abgerutschten Hanges auf. Nur die Lokomotive blieb auf dem Gleis stehen. Die vier Personenwagen standen fast bis zu den Gepäcksträgern in der Hochwasser führenden Bregenzerach.
Am Ende des Achtales erreichte die Bahn den Bahnhof Egg. Über den Bahnhof Andelsbuch führte die Trasse durch den Bersbucherwald zum Bahnhof Schwarzenberg und schließlich über Wiesen und fünf Brücken bis nach Bezau.
Museumsbahn und weitere Höhepunkte
Das Wälderbähnle startet seine nostalgische Fahrt heute an der Endstation der ehemaligen Bregenzerwaldbahn und fährt bis zum Bahnhof Schwarzenberg und zurück.
Von Bregenz bis Kennelbach und von Doren bis Bersbuch kann man die ehemalige Trasse mit dem Fahrrad befahren. Am Bahnhof Doren-Sulzberg verweist die begehbare Installation des Künstlers und Architekts Edgar Höscheler auf Vergangenheit und Gegenwart der Bregenzerwaldbahn.
Der Bahnhof Andelsbuch hat sich als Kulturstätte für Konzerte, Ausstellungen und Lesungen etabliert. Gleich nebenan ist das Werkraumhaus als Schaufenster und Treffpunkt des Bregenzerwälder Handwerks zu besichtigen.