Aus dem Jahr 1999
Jänner: Selbst nach mehreren Wochen Abstand vom anstrengenden Fahrbetrieb lagen einem Teil der 26 aktiven Mitglieder die Bewältigung der 17 Nikolausfahrten vom Dezember 1998 mit rund 3.500 Fahrgästen offenbar noch schwer im Magen. Jedenfalls wurde der Vereinsführung schon die „Einbremsung der Nikolaus-Euphorie“ empfohlen.
Februar: Zwei neue Wagen der Neubauserie waren im Aufbau und weitere Fahrzeuge wurden repariert. Mit mehr als 1.000 Stunden beherrschten sie mehre Monate lang das Arbeitsprogramm für aktive Mitglieder.
März: Anlässlich der 13. Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen legten drei Vorstandsmitglieder ihre Funktionen zurück und mussten ersetzt werden.
Mai: Zusätzlich zu den anderen Arbeiten ist eine Motorreparatur bei der Diesellokomotive 2091.08 durchgeführt worden, wobei auch wichtige Ersatzteile von der Schwesterlok 2091.04 Verwendung finden konnten.
Mai: Mit der Verlegung von zwei Geleisen im Bahnhofgelände von Bezau wurden die „Weichen“ für den Bau des neuen Flugdaches gestellt.
21. Mai: Wochenlange, und vor den Pfingstfeiertagen besonders stark auftretende Niederschläge, haben in der Nacht zu Hochwasser geführt, das in ganz Vorarlberg katastrophale Schäden ausgelöst hat. Mit dem eigenen Bagger wurde die Überschwemmung der Haltestelle Reuthe bereinigt. Das weitere Ausmaß der sich anbahnenden Katastrophe konnte in der Dunkelheit nur am unheimlichen Getöse der Bregenzerache erahnt werden.
22. Mai: Am Samstagmorgen berichtete ein Linienbusfahrer den am Bahnhof Bezau anwesenden Vereinsmitgliedern über seine unglaubliche Beobachtung, dass der Gewölbebogen der Sporeneggbrück (Richtung Bezau) stark beschädigt ist und jeden Moment eintürzen kann. Unter den vielen Schaulustigen befand sich auch ein Amateurfilmer mit seiner Kamera, der den um ca. 8.15 Uhr tatsächlich erfolgenden Einsturz live auf Videofilm gebannt hat. Durch ihn erlangte die Sporeneggbrücke international einen zweifelhaften Ruhm da seine Aufnahmen von vielen Fernsehstationen übernommen und in unzähligen Folgen ausgestrahlt wurden. Auch an anderen Stellen der Strecke waren Schäden zu beklagen, doch hätte allein dieses eine Ereignis den Verein fast an den Rand der Kapitulation gebracht. Trotz des dramatischen Geschehens wurde aber das große Glück nicht übersehen, dass die Katastrophe noch vor dem, drei Stunden später planmäßig verkehrenden Eröffnungszuges der Saison, eingetreten ist. Die vielen, im Laufe der nächsten Tage erfolgten Anrufe, Briefe und aufmunternder Zuspruch haben die Vereinsverantwortlichen dann sehr bald zur Eile in der Verfolgung der Wiederaufbaupläne ermuntert. Auch die erfreuliche hohe Summe an Sponsorenzusagen und eingetroffene Spenden haben geholfen, die Sorgen erträglicher zu gestalten.
26. Mai: Nach täglichen Besprechungen bei der zerstörten Brücke muss die an dem Abend mit Herrn Werner Schedler, Chef der heimischen Baufirma Oberhauser & Schedler, abgehaltene Begehung als das ausschlaggebende Signal für den Wiederaufbau angesehen werden. Anhand seines Konzeptes für einen Neubau und über den zu erwartenden Kostenrahmen von 7 Millionen Schilling konnten die Landes- und Regionalpolitiker von der Machbarkeit überzeugt werden. An den Gesamtkosten hatte sich der Verein mit viel Eigenleistung und einem Beitrag von 2.300.000,-- Schilling zu beteiligen.
Juni: Um weitere Schäden an der Gleistrasse zu verhindern, wurden die über die Bregenzerache hängenden Schienen abgesprengt.
In Bezau ist weiterhin am Neubau der zwei Personenwagen und am Einbau von 2 Weichen gearbeitet worden.
Juli: Die eingeschaltete Brückenplanungsfirma legte bereits Kostenvoranschläge und Pläne für drei Bauvarianten vor. Zur Ausführung kam nicht die billigste, sondern die am besten in das Landschaftsbild passende Lösung mit der Sanierung des alten Tragwerkes und Ersatz des Gewölbes durch einen weiteren Fachwerkträger im selben Stil.
Auf dem eigens geschütteten Podest hatte der damals größte, in Vorarlberg beheimatete Mobilkran mit 225 t Hubleistung, Aufstellung genommen, um das beschädigte Brückentragwerk zu bergen.
Am 31. Juli 1999 eröffneten die Diesellokomotiven „Margreth“ und 2091.08 die eingeschränkte Saison 1999 im Wendezugbetrieb und mit der bereits aus 5 Neubauwagen bestehenden Garnitur. Während der Zugspause am Sporenegg hatten die Fahrgäste die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Bahnpersonal die Brückenruine zu besichtigen.
Die Vorbereitungsarbeiten auf den „Tag der offenen Tür“ am 15. August mit Übertragung des Frühschoppenkonzertes durch den ORF-Rundfunk in ganz Österreich beinhalten die Gesamtorganisation, den Versand von Einladungen und die Personaleinteilung.
August: Das ursprünglich nur für einen Tag geplante Bahnfest wurde zur Benefizveranstaltung für den Wiederaufbau der Sporeneggbrücke. In der beispielhaften Initiative von Vereinsobleuten aus Bezau ist der Termin innerhalb einer knappen Planungsspanne auf den 13. und 14. August ausgedehnt worden. Abordnungen aller Vereine aus Bezau stellten sich als Helfer für die Abwicklung des Festzeltbetriebes zur Verfügung. Die Stimmungs- und Tanzabende, ORF Frühschoppenkonzert und der Fahrbetrieb mit allen Lokomotiven des Vereines wurden gut besucht und hatten sich als große Solidaraktion der Bevölkerung mit dem Museumsbahnverein erwiesen.
August: Das ursprünglich nur für einen Tag geplante Bahnfest wurde zur Benefizveranstaltung für den Wiederaufbau der Sporeneggbrücke. In der beispielhaften Initiative von Vereinsobleuten aus Bezau ist der Termin innerhalb einer knappen Planungsspanne auf den 13. und 14. August ausgedehnt worden. Abordnungen aller Vereine aus Bezau stellten sich als Helfer für die Abwicklung des Festzeltbetriebes zur Verfügung. Die Stimmungs- und Tanzabende, ORF Frühschoppenkonzert und der Fahrbetrieb mit allen Lokomotiven des Vereines wurden gut besucht und hatten sich als große Solidaraktion der Bevölkerung mit dem Museumsbahnverein erwiesen.
Oktober: Ein Team des SWR stellte sich in Bezau ein, um einige Szenen – u. a. die Brückenruine - für die bekannte Serie „Eisenbahnromantik“ zu drehen.
Die Sommersaison konnte mit 15.000 Fahrgästen abgeschlossen werden. 44 % der planmäßigen Züge und rund 50 % der Sonderzüge sind ausgefallen. Offen war zu dem Zeitpunkt noch die Fahrgastanzahl der 25 vorgesehenen Nikolauszüge und der 2 Silvesterfahrten.
November: Die mit dem Wiederaufbau der Sporeneggbrücke beauftragte Baufirma hat die Baustelle durch eine eigens angelegte Baustraße zugänglich gemacht und Baumaschinen angeliefert.
Mehrere Tage dauerten die Aufbauarbeiten für die Zelthalle (Marke Eigenbau) die vorübergehend für die Bewirtung der Nikolauszüge dienen musste.
Die Dampflokomotive U 25 ist kurzfristig von Bezau nach Grünburg verlegt worden, um den Zweizugbetrieb der Steyrtalbahn anlässlich der gut gebuchten Weihnachtszüge im „Steinbacher Advent“ (Oberösterreich) zu unterstützen. Auch Lokführer und Heizer der Wälderbahn machten die Reise mit.
Dezember: 2 Silvesterzüge haben den Schlusspunkt über das unvergessliche Jahr 1999 gesetzt. Das Fahrgastergebnis konnte doch noch auf 20.300 erhöht werden.