Abwechslungsreiche Sommeraktivitäten

Das Foto zeigt eine seit Kurzem nicht mehr existierende Geländeansicht mit bereits leerstehenden Hallen der ehemaligen Zugförderungsstelle Gmünd. Nach 600 Kilometern Anreise mit einem Auto voll schwerem Werkzeugset und bei sommerlicher Hitze von über 30 Grad hatten wir drei Vereinskollegen am 1. August keine Zeit für eine längere Betrachtung der schon etwas trist wirkenden Idylle. Gekommen waren wir, um die 4 erworbenen Schmalspurweichen auszubauen und für den Transport nach Bezau zu lagern. Dies allerdings schnellst möglich, da die zu dem Zweck bestellten Baumaschinen bereits in Sichtweite waren. Meistens konnten die verrosteten Laschenschrauben nur durch Gewaltanwendung mit Schlegel und Flex gelöst werden. Dann wurde auch noch das Gewicht der Weichen sowohl von den Maschinisten wie auch von uns grob unterschätzt, sodass sie in einem zusätzlichen körperlichen Akkordeinsatz auch noch in zwei Teile getrennt werden mussten. Immerhin hat sich dadurch die Bergung aus dem weitläufigen Gelände wie auch der Transport der ursprünglich rd. 17 Meter langen Weichen nach Bezau entscheidend vereinfacht. Einen wesentlichen Anteil am zeitgerechten Gelingen unserer Fernreise hatte die NÖVOG Belegschaft der Waldviertelbahnen in Gmünd, die uns mit rettendem Werkzeug und ihrem Gabelstapler toll unterstützt hat wofür wir uns auch hier noch einmal herzlich bedanken. Am 2. Tag führte uns die abendliche Heimfahrt zum Salzkammergut-Lokalbahn-Museum an der Seebadstraße in Mondsee wo uns der Direktor (Kollege August Zopf) persönlich empfangen und durch die schöne Sammlung geführt hat. Besonders beeindruck haben uns die sehr aufwändig und Vorbildgetreu aufgearbeiteten Schmalspur-Salonwagen. Bei der endgültigen Ankunft zuhause war bereits schon ein neuer Tag angebrochen.

Der Umbau der alten Wälderschenke (Waggon Nr. 108) in einen Personenwagen machte auch sehr große Fortschritte. Die Herstellung und Montage der Inneneinrichtung und der Fenster erforderte von den beteiligten Vereinsmitgliedern ungezählte Arbeitsstunden, die nur während der Schleifarbeiten und der Neulackierung kurz unterbrochen wurden. Im Anschluss an den Neulack, den unser Ehrenobmann Hans Meusburger in bewährter Weise mit seiner Spritzpistole aufgetragen hat, konnten die Messing-Zierleisten wieder montiert werden. Ausständig sind noch verschiedenste Montagearbeiten im Innenraum, die Elektroinstallation und zuletzt ein neuer Bodenbelag, bevor die bereits vorgefertigten Sitzbänke für 32 Personen eingebaut werden können. Im einigermaßen winterfesten Zustand wird er seinen Platz in der Remise in nächster Zeit zugunsten anderer Fahrzeugreparaturen gegen das Flugdach als Unterstand tauschen müssen.

Auch mitten im Sommer wurde der vierachsige, gemischte Dienst- und Personenwagen (BD 4230) unter Mithilfe der Feuerwehr Bezau angehoben und auf Unterlagshölzern gelagert, wofür hier auch herzlich gedankt wird. Die Drehgestelle wurden von der Werkstattmannschaft ausgebaut und die Radsätze zur Überarbeitung in eine Bahnwerkstätte geschickt. Nun sind sie frisch überholt eingetroffen und stehen bereit für den Einbau. Nach Erledigung aller erforderlichen Arbeiten kann der Waggon wieder auf die Drehgestelle abgesenkt werden. Da der Wagen in der Nikolauszuggarnitur fast unersetzlich ist, steht die Herstellung seiner Fahrtauglichkeit schon ein wenig unter Zeitdruck.