Aus dem Jahr 1989
Jänner: Die seit dem Vorjahr geführten Gespräche zur Wiedereröffnung der Kreuzung mit der B 200 wurden positiv beantwortet. Zur Absicherung des Zugbetriebes ist trotz der persönlichen Bewachung auch eine Ampel angeordnet worden.
Im Bahnhofgelände von Kennelbach türmten sich die Altschwellen und Schienen aus dem Abbaugebiet im Achtal. Nach mühseliger Handsortierung konnten rund 800 brauchbare Schwellen herausgefiltert werden.
Die Marktgemeinde Bezau stimmte dem Antrag des Museumsbahnvereins zu und genehmigte unter Auflagen die kostenlose Überlassung der seit 16 Jahren in Bezau abgestellten Dampflok 498.03.
Nachfolgend ein Bild der 498.03.

Februar: Vereinsmitglieder haben am Bf. Kennelbach das Gleis und die provisorische Rampe abgebaut, über die die im Bregenzerwald eingesperrte Diesellokomotive 2095.05, mehrere Personen- und rund 20 Güterwagen vom Strassenroller auf das Gleis gesetzt wurden, um nach Vorkloster überführt zu werden.
März: Das Rohgerüst für den im Eigenbau befindlichen „Barwagen“ ist fertig.
April: Während Gendarmeriebeamte den Verkehr regelten, fräste eine Fachfirma in Zusammenarbeit mit Vereinsmitgliedern den Asphalt von den Schienen der Kreuzung mit der Bundesstraße 200. Damit war sie nach 8 Jahren wieder für den Zugverkehr befahrbar. Zugleich konnte auch die Strecke bis Bersbuch (rd. 1 km bis Gleisende) befahren werden.
Nachfolgend ein Bild von der aufgefrästen Strassenstelle sowie ein Bild eines Sonderzuges an der Haltestelle Bersbuch.


Mai: So bestand im dritten Betriebsjahr schon der zweite Anlass, ein Bahnfest zu feiern. Der Festzug mit Politprominenz und vielen Fahrgästen, angeführt von der Diesellok Hilde, durchbrach am Bf. Schwarzenberg ein geflochtenes Band und eröffnete damit gleichzeitig die Saison 1989.
Niemand trauerte den seit 1987 ab Bezau geschobenen Zugfahrten bis zum Straßenrand der B 200 nach.
Die Berichte in Rundfunk, Fernsehen und Presse führten am Tag darauf zu einem Besucherandrang und 550 Fahrgästen.

Juli: Landeshauptmann Dr. Martin Purtscher unterstützte den Verein mit seinem Schreiben an den Generaldirektor der ÖBB um den Kauf der Dampflok U 25. Die Gemeinde Eichgraben bei Wien als neuer Heimatort der U 25, verlangte jedoch als Ablöse einen gleichwertigen Ersatz was vorerst noch einen gewichtigen Stolperstein darstellen sollte.
Die Auswechslung von 520 Schwellen durch eine Bahnbaufirma hat die Vereinskasse bis auf Null geplündert.

August: In Ternitz (Niederösterreich) wurde eine Diesellokomotive (Jenbacherwerke, Baujahr 1962 - 50 PS - 8t) gekauft. Damit hat sich ein weiterer schwerer Sanierungsfall in Bezau eingefunden. Diese Lok musste u.a. von der Normalspur (1435mm) auf 760mm umgespurt werden.
Oktober: Bei der Mariazellerbahn wurden 4 Hochbord-Güterwagen gekauft, um deren Fahrgestelle später für den Aufbau von Personenwagen zu verwenden.
Mit Stolz konnten die beiden Jung-Autoren Markus Rabanser (Vereinsmitglied) und Martin Hebenstreit ihr Buch „Die Bregenzerwaldbahn“, erschienen im Hecht Verlag, vorstellen. Dieses Buch stellte die bisher umfassendste Aufarbeitung der Bregenzerwaldbahngeschichte dar und wurde sehnsüchtig erwartet.
Der einzige Schneesturm des ganzen Winters 89/90 fegte ausgerechnet an dem Tag über die Häuser, als Kollegen das Dach des Haltestellenunterstandes in Reuthe erneuerten.
157 planmäßige Züge, 68 Sonderzüge und 29.600 Fahrgäste waren das Ergebnis der 3. Betriebssaison.

Dezember: Schneemangel bis in die höchsten Berge animierte die Fremdenverkehrwirtschaft erneut zur Anfrage an den Museumsbahnverein, von 26. bis 31. Dezember täglich einen Bahnbetrieb zu führen. Der hat mit 1.800 Fahrgästen zur sensationellen Bilanz von 1989 (29.600) beigetragen.