Schiffsmotoren fahren vielleicht einmal auf einem Bahngleis
Das 1928 in Dienst gestellte Motorschiff Österreich galt damals als das modernste auf dem Bodensee. In den 80 weiteren Lebensjahren wurde das Schiff aber nicht nur von Passagieren besetzt, sondern diente auch der Deutschen Kriegsmarine für 4 Jahre als Torpedo-Versuchsschiff und zur Luftabwehr von Immenstaad. In den letzten Kriegstagen entführten sie ihre Besatzungsmitglieder zusammen mit mehreren anderen Bodenseeschiffen in einem waghalsigen Unternehmen in sichere Schweizer Häfen wodurch nicht nur die Österreich von der bereits angeordneten Vernichtung verschont blieb. Noch bis 1948 der Französchischen Besatzung unterstellt, wurde das Schiff von den ÖBB in schlechtem Zustand übernommen und wieder zu ihrem eigentlichen Zweck ausgebaut. 2009 war auch diese Zeit abgelaufen. Eine bessere kam erst 2015 in Sicht, als sie vom Verein Freundeskreis „MS Österreich“ gekauft wurde, dessen Modernisierungskonzept nun in Umsetzung ist. Durch den Umstand, dass die 2 Dieselmotoren baugleich mit denen der Diesellokreihe 2095 sind, konnte seitens des Museumsbahnvereines eine gute Ersatzteilvorsorge für die 2095.13 angelegt werden.
Juli 2016, im Bild erstes Tageslicht für die Motoren nach vielen Jahren im dunklen Motorraum der Österreich.